Klingbeil-Nachfolge: Miersch zum SPD-Fraktionschef gewählt
Nach dem Start der neuen Bundesregierung hat sich die SPD im Bundestag neu aufgestellt. Die sozialdemokratischen Abgeordneten wählten den bisherigen SPD-Generalsekretär Matthias Miersch am Mittwoch zum neuen Fraktionsvorsitzenden, wie die SPD-Fraktion mitteilte. Er erhielt demnach 83,2 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der 56-jährige Miersch löst auf dem Posten SPD-Chef Lars Klingbeil ab, der nun Vizekanzler und Bundesfinanzminister in der neuen schwarz-roten Regierungskoalition ist.
In geheimer Wahl erhielt Miersch 99 von 119 abgegebenen gültigen Stimmen. 18 Abgeordnete stimmten gegen ihn, zwei enthielten sich.
Klingbeil hatte den Fraktionsposten nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl im Februar von Rolf Mützenich übernommen und damit die beiden wichtigsten Parteiämter auf sich vereinigt. Er wurde damit zur zentralen Figur in den Koalitionsverhandlungen mit der Union. Klingbeil hatte bei seiner Wahl 85,6 Prozent der Stimmen erhalten und damit etwas mehr als nun Miersch.
Wie Mützenich gehört Miersch zur Parlamentarischen Linken. Zu seinen inhaltlichen Kernthemen gehören die Bereiche Umwelt und Klimaschutz.
Das Amt des SPD-Generalsekretärs übernahm Miersch nach dem überraschenden Rücktritt des damaligen Amtsinhabers Kevin Kühnert im Oktober. Als nur wenige Wochen später die Ampel-Koalition zerbrach, musste er deutlich früher als erwartet auf die Vorbereitung der heißen Wahlkampfphase umschalten.
H.Weber--VZ