

Südkorea entfernt Richtung Norden ausgerichtete Propaganda-Lautsprecher
Die Regierung in Südkorea hat nach eigenen Angaben begonnen, Propaganda-Lautsprecher von der Grenze zu Nordkorea entfernen. Die Armee habe mit dem Abbau der Geräte begonnen, die südkoreanische Popmusik und Nachrichtenberichte übertrugen, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums am Montag vor Journalisten. Ziel der Maßnahme sei es, die Spannungen zu Nordkorea zu reduzieren, betonte er.
Bis Ende der Woche sollen demnach alle Lautsprecher entfernt werden. Wie viele davon derzeit an der Grenze angebracht sind, ließ der Sprecher offen.
Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung hat sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt Anfang Juni hatte Südkorea die Lautsprecher-Propaganda teilweise eingestellt. Kurz darauf stoppte nach Angaben der südkoreanischen Armee auch Nordkorea die Übertragung von Lärm über Lautsprecher.
Lee setzt sich mit dieser Politik gegenüber dem verfeindeten Nachbarn deutlich von der seines Vorgängers Yoon Suk Yeol ab, der wegen seiner kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember vom Parlament abgesetzt worden war. Nachfolger Lee wurde nach einer sechsmonatigen politischen Krise bei der Präsidentschaftswahl Anfang Juni gewählt. Nun will er Südkorea wieder stabilisieren und die Beziehungen zum kommunistischen Norden verbessern.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Beide Länder sind auch über sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Korea-Kriegs im Jahre 1953 formell weiterhin im Kriegszustand. Die USA haben zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, unter anderem zum Schutz Südkoreas.
H.Schmidt--VZ