

Trump geht von Ende des Krieges im Gazastreifen aus - Auch Hamas sieht Krieg als beendet
Nach rund zwei Jahren ist der Krieg im Gazastreifen nach Auffassung von US-Präsident Donald Trump vorbei. Mit der Einigung zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf einen Waffenstillstand sei "der Krieg im Gazastreifen beendet" worden, sagte Trump am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Die verbliebenen israelischen Geiseln sollten "am Montag oder Dienstag" freigelassen werden. Es werde aber schwer sein, einige der toten Geiseln zu "finden".
Auch die Hamas sprach von einem Ende des Krieges. "Wir haben Versicherungen von den brüderlichen Vermittlern und der US-Regierung erhalten, die alle bestätigen, dass der Krieg vollkommen beendet ist", verkündete der Chefunterhändler der Palästinenserorganisation, Chalil al-Hajja, im Sender Al-Dschasira.
Unklarheit bestand indes weiterhin über die längerfristige Zukunft des Gazastreifens. Trump verwies auf die geplante Entwaffnung der Hamas und den Rückzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet: "Es wird Entwaffnung geben, es wird Rückzüge geben." Nach dem Plan von Trump soll später eine Expertenregierung den Gazastreifen verwalten, die Hamas soll entmachtet und entwaffnet werden. Ein "Friedensrat" unter Trumps Leitung und mit Beteiligung des früheren britischen Premierministers Tony Blair und anderen Staats- und Regierungschefs soll die Expertenregierung demnach überwachen und beaufsichtigen.
Der hochrangige Hamas-Vertreter Osama Hamdan lehnte im katarischen Fernsehen den US-Vorschlag eines "Friedensrats" für den Gazastreifen unter der Leitung Trumps ab. Er kritisierte eine "Rückkehr in die Ära von Mandaten und Kolonialismus".
Trump kündigte seinerseits einen Besuch in Ägypten an. "Wir werden versuchen dort hinzukommen und wir arbeiten am Zeitpunkt", sagte der US-Präsident. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte Trump zuvor eingeladen, an Feierlichkeiten anlässlich der Einigung auf einen Waffenstillstand teilzunehmen.
Er plane auch einen Besuch in Israel, erklärte Trump. Er sei eingeladen worden, vor der israelischen Knesset zu sprechen. "Wenn sie das wollen, werde ich das tun", sagte Trump.
Israel und die Hamas hatten zuvor eine Waffenruhe im Gazastreifen vereinbart. Die in Ägypten getroffene Einigung sieht in einer ersten Phase die Freilassung israelischer Geiseln, die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee im Gazastreifen sowie Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet vor.
E.Franz--VZ