Vor Kongressvotum: Epstein-Opfer fordern Freigabe aller Akten
Vor einer entscheidenden Abstimmung im US-Kongress haben mutmaßliche Opfer des US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein in Washington eine Freigabe aller Akten verlangt. Die Frauen drängten die Abgeordneten im Repräsentantenhaus am Dienstag, das Gesetz für vollständige Transparenz in dem Fall zu billigen. Bei der Abstimmung wurde am Dienstagnachmittag eine breite Mehrheit für die Veröffentlichung der Akten erwartet.
Die sexuellen Übergriffe Epsteins dürften nicht parteipolitisch missbraucht werden, sagte Jena-Lisa Jones, die nach eigenen Angaben als Teenagerin von Epstein missbraucht worden war. Sie rief Präsident Donald Trump auf, "echte Führungsqualitäten" zu beweisen und das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft zu setzen. "Zeigen Sie, dass Ihnen die Menschen tatsächlich wichtig sind und nicht nur Sie selbst", forderte Jones, die nach eigenen Angaben bei der Präsidentschaftswahl für Trump gestimmt hatte.
Trump bekräftigte, er habe "nichts mit Jeffrey Epstein zu tun". Der US-Präsident wiederholte bei einem Empfang für den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Weißen Haus, er habe Epstein vor vielen Jahren aus seinem Club geworfen, weil er "ein kranker Perverser" gewesen sei.
Das Repräsentantenhaus wollte am Nachmittag über das Epstein-Akten-Transparenz-Gesetz (Epstein Files Transparency Act, Efta) abstimmen, das Abgeordnete der Republikaner und der Demokraten gemeinsam ausgearbeitet hatten. Trump hatte gemeinsam mit Repräsentantenhaus-Sprecher Mike Johnson monatelang versucht, das Votum zu verhindern.
Zu Beginn der Debatte am Dienstag im Repräsentantenhaus warf Johnson den Demokraten erneut vor, den Gesetzentwurf nur deshalb zu unterstützen, um "Präsident Trump mit dem Skandal in Verbindung zu bringen". Dennoch wolle er im Sinne der Transparenz für die Vorlage stimmen. Der Republikaner rechnet nach eigenen Angaben mit einem "nahezu einstimmigen Votum" für die Freigabe der Akten.
W.Kraus--VZ