

Meister-Showdown: Füchse mit Ausrufezeichen gegen Melsungen
Machtdemonstration im Showdown, das Sehnsuchtsziel in Reichweite: Die Füchse Berlin stürmen weiter unaufhaltsam dem historischen Titel entgegen. Die Mannschaft um den überragenden Welthandballer Mathias Gidsel bezwang den zuvor punktgleichen Verfolger MT Melsungen im vorentscheidenden Bundesliga-Gipfeltreffen eindrucksvoll mit 37:29 (18:12) – die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte ist nun zum Greifen nah.
Gidsel war am Donnerstagabend in der Max-Schmeling-Halle mit 15 Toren der mit Abstand beste Werfer der Berliner, die mit noch drei ausstehenden Partien an der Tabellenspitze (52:10 Punkte) weiterhin alles in der eigenen Hand haben. Patzer darf sich der Hauptstadtklub im umkämpften Saisonendspurt dennoch keine erlauben: Auf Rang zwei lauert der Titelverteidiger SC Magdeburg (51:11), knapp dahinter folgen die Melsunger (50:12), die ebenfalls von ihrem ersten Meistertitel träumen.
"Die MT Melsungen und wir haben es uns erarbeitet, am Ende der Saison ein Topspiel bestreiten zu dürfen", hatte Füchse-Trainer Jaron Siewert vor der Partie erklärt. In so einer Lage kurz vor Saisonende zu sein, sei "überragend", sagte auch MT-Torwarttrainer Carsten Lichtlein, der derzeit aufgrund der Verletzung von Nebojsa Simic mit 44 Jahren wieder zwischen den Pfosten steht.
Der Weltmeister von 2007 musste zunächst jedoch von der Melsunger Bank aus verfolgen, wie sein Neffe, Füchse-Spielmacher Nils Lichtlein, den ersten Treffer für den Gegner erzielte. Es entwickelte sich zunächst eine umkämpfte Partie auf Augenhöhe, in der vor allem der Berliner Keeper Dejan Milosavljev schon in der Anfangsphase zu Höchstformen auflief. Unter anderem scheiterte Ian Barrufet gleich zu Beginn bei einem Siebenmeter an dem Schlussmann.
Berlin kam dann immer besser in Fahrt. Hinten stand die Abwehr sicher, nach Ballgewinnen ging es unter lautstarkem Jubel der Fans über Gidsel immer wieder mit Tempo nach vorne. Zwischenzeitig zogen die Gastgeber auf sieben Tore davon.
"Wir müssen die Lücken schneller schließen. Wir machen es nicht so, wie wir es besprochen haben", monierte MT-Kreisläufer Adrian Sipos in der Halbzeit am Dyn-Mikrofon. Doch auch im zweiten Durchgang fand Melsungen zunächst kein Mittel gegen die Berliner, die nicht nachließen. Vor allem Gidsel war weiter kaum zu stoppen.
F.Braun--VZ