

Doorsoun tritt aus Nationalmannschaft zurück
Sara Doorsoun hat drei Tage vor der Bekanntgabe des Kaders für die EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) ihren Rücktritt aus der Fußball-Nationalmannschaft erklärt. Ausschlaggebend für den Entschluss war die Entscheidung von Bundestrainer Christian Wück, die 33 Jahre alte Defensivspielerin von Eintracht Frankfurt wegen einer längeren Verletzungspause nur in das erweiterte EM-Aufgebot zu berufen.
"Es war klar, dass dieser Tag irgendwann kommen wird", schrieb Doorsoun auf Instagram, machte aber deutlich: "Dass es vor dem Turnier im Sommer passiert, war, um ehrlich zu sein, nicht der Plan." Nachdem ihr aber mitgeteilt worden sei, "dass ich für das Turnier 'nur' auf Abruf stehe", habe sie sich zum Rücktritt entschieden. "Das war keine kopflose oder trotzige Entscheidung, sondern vielmehr ein Gefühl, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist."
Wück betonte unterdessen in der Mitteilung des DFB, dass Doorsoun "immer ein wichtiger Teil" des Nationalteams und eine Bereicherung gewesen sei, er sagte aber auch: "Leider ist sie in den vergangenen Monaten durch ihre Verletzung in einer entscheidenden Phase der Vorbereitung auf das Turnier zurückgeworfen worden, so dass wir sie für den erweiterten EM-Kader vorgesehen hatten." DFB-Sportdirektorin Nia Künzer sagte, sie "bedauere" den Rücktritt "sehr", "respektiere jedoch ihre Beweggründe".
Das letzte ihrer 59 Länderspiele (1 Tor) absolvierte Doorsoun damit erst vor wenigen Tagen beim 6:0 in Wien gegen Österreich im Rahmen der Nations League. Für die Eintracht wird sie dagegen weiter in der Bundesliga spielen. Höhepunkt der DFB-Karriere von Doorsoun war 2024 der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft hatte sie 2016 gegeben, sie gehörte auch zum Kader bei der EM 2022, als die DFB-Auswahl im Finale Gastgeber England unterlag.
DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch würdigte Doorsoun als "ein Vorbild für viele junge Fußballerinnen - auf sportlicher Ebene, wie auch neben dem Platz". Sie habe "auch wichtigen gesellschaftspolitischen Themen ihre Stimme und Gesicht gegeben und dabei nie ihre Leichtigkeit verloren".
V.Zimmermann--VZ