

Wahl zum Eurogruppen-Chef: Donohoes Herausforderer ziehen Bewerbungen zurück
Der amtierende Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe steht vor einer dritten Amtszeit. Seine beiden Herausforderer im Rennen um den Posten, der spanische Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo und der litauische Finanzminister Rimantas Sadzius, zogen vor Beginn eines Treffens der Eurogruppe am Montag in Brüssel ihre Bewerbungen zurück. Donohoe habe "sehr starken Rückhalt" in der Eurogruppe, die Cuerpo und er selbst nicht hätten, begründete Sadzius den Schritt.
Der Eurogruppe gehören derzeit 20 Staaten an. In der Gruppe stimmen die Länder mit der Gemeinschaftswährung ihre Wirtschaftspolitik ab. Alle zweieinhalb Jahre wählt die Gruppe ihren Präsidenten. Donohoe leitet das informelle Gremium seit Juli 2020. 2022 war er ohne Gegenkandidat wiedergewählt worden.
Im kommenden Januar soll auch Bulgarien den Euro einführen und damit in die Eurogruppe aufgenommen werden. Am Dienstag wollen die EU-Finanzminister den entsprechenden Beschluss fällen.
Besonders wichtig war die Eurogruppe in der Finanzkrise ab 2008. Während der Corona-Pandemie spielten die Finanzminister der Euro-Länder ebenfalls eine zentrale Rolle.
EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis sagte am Montag am Rande des Eurogruppen-Treffens, die EU könne "in der aktuellen, turbulenten Welt" als eine Art "Anker der Stabilität agieren". Die könne genutzt werden, um die "internationale Rolle des Euro zu stärken", fügte er hinzu. Für Deutschland nahm Finanz-Staatssekretärin Jeanette Schwamberger an dem Treffen teil.
N.Becker--VZ